Warum Terrarientechnik? Eine kurze Einführung in die Reptilienhaltung und ihre Grundlagen

Terrarium: Königspython Butter Ghost

Terraristik ist mittlerweile kein Exotenhobby mehr. Ganz im Gegenteil: Alleine in Deutschland halten aktuell mehr als eine Million Haushalte Riesenschlangen, Nattern, Leguane, Agamen, Chamäleons, Schildkröten und andere Reptilien in eigenen Terrarien, die zumindest eines gemeinsam haben: Fast alle Reptilienarten, die sich in privater Haltung befinden, sind in geografischen Regionen beheimatet, in denen ganz andere klimatische Bedingungen herrschen, als bei uns in Mitteleuropa. Natürlich gibt es auch heimische Reptilienarten, allerdings kommen diese selten vor und werden auch weniger häufig in Terrarien gehalten. Also hat der Reptilienhalter dafür zu sorgen, dass im Terrarium ein künstliches Klima geschaffen wird, dass den Ansprüchen der gehaltenen Reptilien perfekt entspricht, damit sich die Terrarientiere gesund entwickeln können. Zu den wichtigsten Faktoren einer artgerechten Reptilienhaltung in Terrarien zählen wir die folgenden Punkte:

Terrarium/Lufttemperatur – Reptilien sind auch in der Terrarienhaltung auf Temperaturen angewiesen, wie sie in ihren Herkunftsgebieten herrschen. Viele Menschen glauben, ein Tier würde sich in seinem Terrarium schon umgewöhnen: Ein fataler Irrtum, denn Reptilien reagieren auf eine solche Fehleinschätzung mit ernsten Erkrankungen und einem schnellen Ableben. In einem Terrarium müssen Temperaturen herrschen, die genau auf das jeweilige Terrarientier abgestimmt sind und die Temperaturen im Terrarium müssen ständig an Tag- und Nachtsituationen angepasst werden, wie sie in den Ursprungsländern der Tiere herrschen. Nur so können sich die Reptilien gesund entwickeln und legen auch im Terrarium ein Verhalten an den Tag, wie es demjenigen in freier Natur entspricht. Terrarientechnik ermöglicht es, dem Faktor Wärme umfassend Rechnung zu tragen, für natürliche Temperaturniveaus zu sorgen und den Reptilien perfekte Bedingungen zu schaffen.

Terrarium/Luftfeuchtigkeit – Auch das Feuchtigkeitsniveau in einem Terrarium ist ein wichtiger Faktor, wenn es um gesunde und artgerechte Haltung von Reptilien geht. Viele Reptilienarten stammen aus Klimazonen, in denen eine besonders hohe und zudem noch stark schwankende (Tag-Nacht-Niveau) Luftfeuchtigkeit herrscht. Diese Luftfeuchtigkeit muss auch im Terrarium beibehalten und simuliert werden, da die Terrarientiere auch hier auf Störungen teilweise sehr empfindlich reagieren. In einem Wüstenterrarium herrscht nun einmal ein anderes Feuchtigkeitsniveau als in einem Regenwaldterrarium und die Ansprüche der Reptilien weichen stark voneinander ab. Die richtige Terrarientechnik sorgt auch hier für Abhilfe und gewährleistet das perfekte Terrarienklima für Ihre Schützlinge im heimischen Terrarium.

Terrarium/Licht – Licht ist die zentrale Quelle allen Lebens auf diesem Planeten und letztlich ist jedes Lebewesen nichts anderes als ein kosmischer Durchlauferhitzer, der das Sonnenlicht verarbeitet. Das gilt natürlich und im besonderen Maße auch für Reptilien, die als wechselwarme Tiere sehr stark auf die Wirkung des Sonnenlichts angewiesen sind. Das Licht im Terrarium dient hierbei nicht nur der Wärmeaufnahme der Reptilien, sondern ist auch absolut lebenswichtig zur Steuerung von Stoffwechselprozessen und der körpereigenen Produktion vieler Vitamine. Ohne das richtige Licht im Terrarium ist eine gesunde Entwicklung von Reptilien unmöglich. Deshalb muss in der heimischen Terrarienhaltung auch dieser Faktor unbedingt beachtet werden. Mit dem Einsatz von passender Terrarientechnik müssen in einem Terrarium bestmögliche Lichtverhältnisse geschaffen werde.

Terrarium/Luftzirkulation – Ein Aspekt, der in vielen privaten Terrarienanlagen immer noch zu bemängeln ist, ist die Luftzirkulation. Reptilien, die in Terrarien gehalten werden, leiden häufig unter der sogenannten Stauwärme, die sich dann einstellt, wenn die Luft im Terrarium nicht so ausgetauscht werden kann, wie es unbedingt nötig ist. In der freien Natur gibt es keine Stauwärme, bzw. die Reptilien können sich durch einen simplen Ortswechsel solchen belastenden, klimatischen Effekten entziehen. Im Terrarium ist dies sehr oft nicht möglich, weshalb es für die Gesundheit der im Terrarium gehaltenen Tiere unbedingt notwendig ist, schädliche Auswirkungen durch ungenügende Luftzirkulation zu verhindern. Auch dies gehört mit zur elementaren Terrarientechnik und sollte niemals aus den Augen verloren werden, wenn es um artgerechte und gesunde Terrarienhaltung geht.

Diese wichtigen Grundfaktoren werden von vielen Reptilienhaltern immer noch stark unterschätzt. Gerade Neulinge machen hier immer wieder dieselben Fehler und sorgen so dafür, dass das neue Hobby Terraristik zu unbefriedigenden Ergebnissen führt, da die gehaltenen Reptilien ständig krank sind und früh sterben. Dabei könnte hier leicht Abhilfe geschaffen werden, wenn sich Reptilienhalter einfach frühzeitig mit dem nötigen Fachwissen über ihr neues Tier und dessen spezielle Ansprüche im Terrarium befassen würde. Leider aber, und das ist immer wieder festzustellen, werden gerade auch im Fachhandel Neulinge der Terraristik häufig mit vollkommen falschen Informationen versorgt. Natürlich wollen wir an dieser Stelle nicht alle Terraristik Shops über einen Kamm scheren, aber uns selbst sind geradezu hanebüchene Fälle aus der Praxis bekannt, in denen vor allem Neulingen in der Terraristik schlicht und einfach falsche Informationen an die Hand gegeben wurden, die letztlich zu komplett falschen Bedingungen im Terrarium und dem raschen und gewiss qualvollen Ableben der Terrarienschützlinge geführt hat.

Natürlich hat ein Händler ein geradezu existenzielles Interesse daran, seine „Ware“ zu verkaufen und gewiss ist er darauf bedacht, dem Kunden ein Angebot zu machen, das auch zu seinem Geldbeutel passt, aber genau hier entsteht oft das eigentliche Problem. Der angehende Reptilienhalter würde mit Sicherheit seine Kaufentscheidung noch einmal überdenken, wenn der Terraristikhändler ihm all die Dinge aus dem Bereich der Terrarientechnik auf den Ladentisch legen würde, die tatsächlich notwendig sind, um sein Wunschreptil artgerecht zu halten. In dieser Situation verkauft man dann doch lieber das Glasterrarium und das Tier zusammen mit ein oder zwei günstigen Lampen, bevor es dem Kunden einfach zu teuer wird. Und an diesem Punkt setzt dann auch die Leidensgeschichte manch erbarmungswürdiger Kreatur ein, deren Haltungsbedingungen man bestenfalls als feindlich beschreiben kann. Auch wenn das nun dramatisch und übertrieben klingen mag: In der Praxis sind uns solche Fälle zuhauf begegnet und sie sind ein klarer Indikator dafür, dass im Bereich der Terrarientechnik und der wirklich artgerechten Reptilienhaltung noch sehr viel Unwissen herrscht, das immer zu Lasten der im Terrarium lebenden Kreaturen geht. Kriminell wird es unserer Meinung nach dann, wenn gewissenlose Terraristikhändler bewusst falsche Informationen an den Neueinsteiger geben, nur, um ihn zum Kauf zu überreden. Nein, kein Bewohner tropischer Regenwaldregionen kann in einem Terrarium überleben, dessen Temperaturniveau auf Zimmertemperatur liegt. Und es reicht auch auf keinen Fall einfach nur ein Heizstein, um das „Problem“ zu lösen. Jeder Händler, der solche „Weisheiten“ unter das Volk der Neueinsteiger in das faszinierende Hobby der Terraristik bringt, sollte dafür zur Verantwortung gezogen und zumindest wegen Anstiftung zur Tierquälerei belangt werden.

Wenn Sie Einsteiger in das Hobby Terraristik sind, dann ist das gut, denn jeder erfahrene Terrarianer hat irgendwann als Neuling angefangen. Natürlich haben wir alle auch schon einmal Fehler gemacht, aus denen wir teilweise bittere Lehren ziehen mussten, aber eines muss jedem Terraristikneuling klargemacht werden: Für 200 Euro richten Sie niemals ein Regenwaldterrarium ein, in dem der tropischen Schlange all das geboten wird, was sie für ein langes und gesundes Reptilienleben benötigt. Ein Terrarium ist ein unabhängiges Biotop, eine Welt in der Welt und ein Ort, der sein ganz eigenes Klima benötigt. Effektive Terrarientechnik bietet all diese Möglichkeiten, allerdings wird man hochwertige Komponenten nicht geschenkt bekommen. Wer ernsthaft in das wirklich wunderbare Hobby Terraristik einsteigen will, sollte sich also vorher informieren, welche Kosten auf ihn zukommen. Je nach dem ausgewählten Lieblingsreptil und dessen Ansprüchen, kann es zu notwenigen Erstinvestitionen in beachtlicher Höhe kommen. Deshalb sollten sich Terraristik Einsteiger einfach Gedanken darüber machen, welches Budget ihnen zur Verfügung steht und notfalls auch eine Vernunftentscheidung gegen das gewünschte Reptil treffen, wenn der finanzielle Rahmen eine artgerechte Haltung nicht zulässt. Nicht jedes Reptil ist so anspruchsvoll wie ein zweifellos wunderschönes Pantherchamäleon oder ein Grüner Baumpython. Wer am Anfang mit Bedacht und Augenmaß entscheidet, für den hält die Terraristik als Hobby einfach viele schöne Stunden bereit, das können wir garantieren.

Und keine Angst: Es muss im heimischen Terrarium nicht immer absoluter Hightech sein! Natürlich sind eine vollautomatische Beregnungsanlage und eine elektronische Temperaturregelung in einem tropischen Terrarium tolle Einrichtungen, aber sie können unter Umständen auch immense Investitionen ins Terrarium erfordern. Vieles im Terrarium geht sehr viel einfacher und Sie können auch mit preisgünstiger Terrarientechnik und ein wenig handwerklichem Geschick selbst bauen. Und wir bei Terratechnik.de möchten Ihnen gerne zeigen, wie das geht. Generell ist für jeden Geldbeutel eine Lösung zu finden, die den Neu-Terrarianer nicht gleich ruiniert und dem Reptil, das im Terrarium gehalten wird, trotzdem optimale Lebensbedingungen liefert. Hierauf legen wir bei Terratechnik.de allerhöchsten Wert.

Wichtig: Wir können bei unseren Tipps und Tricks zu den Themen Terrarientechnik und Reptilienhaltung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben und tun dies auch nicht. Sollten Sie noch Informationen benötigen, die über unser Angebot hinausgehen, Anmerkungen, Korrekturen und Fragen aller Art haben, dann scheuen Sie sich bitte nicht, sich mit uns in Verbindung zu setzen. Wir freuen uns immer sehr über das Feedback von Terrarienfreunden, die das Hobby Terraristik ähnlich ernst nehmen, wie wir das selbst tun!