Terrarium und Beleuchtung für Fortgeschrittene: Wie man die Terrarienbeleuchtung steuert

Terrarium: Königspython

Zum Abschluss unseres Informationsteils über Beleuchtung im Terrarium wollen wir uns noch den Möglichkeiten widmen, die wir zur Steuerung von Licht im Terrarium haben, denn es kommt nicht nur auf das richtige Licht im Terrarium an, sondern auch darauf, wie dieses Licht im Terrarium dosiert und korrekt eingesetzt wird. Dazu sollte man sich noch einmal vor Augen rufen, dass jedes biologische Lebewesen seinen speziellen Tag- und Nachtrhythmus besitzt und das gilt natürlich auch für unsere Reptilien im Terrarium. Das hat nur wenig mit der Unterteilung der Reptilien in tagaktive und nachtaktive Arten zu tun, denn die Lichtzyklen sind in der Natur immer gleich und daran haben sich alle Arten im Laufe ihrer Entwicklung angepasst. Diese natürlichen Zyklen müssen auch beim Licht im Terrarium so gut wie möglich nachgebildet werden, was sowohl die Beleuchtungsdauer als auch die Intensität beim Licht angeht. Das Terrarium ist ein künstliches Biotop, das als solches nur dann funktioniert, die natürlichen Abläufe so gut wie möglich zu simulieren und hier spielt auch das Licht im Terrarium eine große Rolle.

Die beste Beleuchtung im Terrarium ist kontraproduktiv, wenn sie keinem gesteuerten Zyklus unterliegt. In der Natur geht die Sonne abends unter und morgens idealerweise wieder auf und das mag noch so banal klingen, aber es gibt den Reptilien im Terrarium ihren Rhythmus vor. Das ist aber nicht alles. In der Natur wird die Wirkung von Sonnenlicht von zusätzlichen Faktoren verändert, die ebenfalls zu den natürlichen Umweltfaktoren unserer Reptilien gehören. Durch die Luftzirkulation der Atmosphäre wird zum Beispiel verhindert, dass sich Hitze zu stark lokal stauen kann, was auch für Bewohner tropischer Gebiete zum Problem werden kann. Es gilt also, im Terrarium dafür zu sorgen, dass auch diese natürlichen Gegebenheiten nachgebildet werden können, um die Reptilien auch auf Dauer gesund halten zu können. Dazu stellt uns die Terrarientechnik allerlei Hilfsmittel zur Verfügung.

Beginnen wollen wir mit der Notwendigkeit der richtigen Dauer von Tag und Nacht im Terrarium. Hierzu hat es sich in der Praxis als vorteilhaft erwiesen, einige Gerätschaften zu verwenden, die einem das Leben als Terrarianer doch sehr erleichtern. Natürlich, Sie können alles im Leben im Prinzip auch mit der Hand erledigen, aber die Frage ist, ob das gerade in Hinblick auf Ihr Terrarium auch sinnvoll ist und Ihrem Reptil gut tut. Ein Terrarientimer zum Beispiel, der zu bestimmten Zeiten bestimmte Lampen im Terrarium ein- oder ausschaltet, ist nicht nur eine äußerst praktische Angelegenheit, er nimmt diese Kontrollarbeiten im Terrarium auch mit äußerster Genauigkeit vor. Terrarientimer vergessen die notwendigen Schaltvorgänge nie und sind zumindest in diesem Metier zuverlässiger als der Mensch. ? Ebenfalls empfehlenswert sind die beliebten Dimmer, die Sie vielleicht auch an der heimischen Stehlampe verwenden. Jeder sogenannte Ohmsche Verbraucher, also etwa eine Terrarienlampe, kann an einen Dimmer angeschlossen werden. Wobei…eigentlich ist ein Ohmscher Verbraucher gar keiner, weil dies einen eklatanten Verstoß gegen das Gesetz der Energieerhaltung darstellen würde, aber die Bezeichnung „Ohmscher Energieumwandler“ gibt es in der Physik leider nicht. Das soll uns aber nicht stören, denn es geht um das Terrarium und unseren Dimmer. Dimmer haben bei der Verwendung im Terrarium einen wunderbaren Vorteil: Die Intensität der Beleuchtung und der zusätzlich produzierten Wärme im Terrarium lässt sich je nach Jahreszeit regulieren. Heißt: Ächzen wir unter einem besonders heißen Sommer, steigen auch die Innentemperaturen und damit die Temperaturen im Terrarium. Mit dem Dreh am Dimmer lässt sich das gewünschte Niveau der Temperatur einfach regulieren, indem wir unseren Lampen ein wenig Saft klauen und damit das Terrarium für unser Reptil wieder angenehm klimatisiert ist. Und ob Sie es glauben oder nicht: Dir Verwendung eines Dimmers im Terrarium hat den zusätzlichen Vorteil, dass sich die Lebensdauer einer Terrarienlampe verlängert. Vorsicht! Generell kann man alle normalen Glühlampen per Dimmer regulieren, was jedoch nicht für Halogenlampen oder Lampen mit Vorschaltgerät gilt! Diese benötigen einen speziellen Halogendimmer oder eine Vorschaltelektronik, damit die Halogenlampe nicht zu Schaden kommt.

Übrigens: Nicht alles, was in der Terrarientechnik neu ist, ist auch gleichzeitig Schnickschnack! Seit kurzer Zeit erhalten Sie relativ preisgünstige Steuerungssyteme für das Terrarium, mit deren Hilfe Sie tatsächlich künstliche Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge im Terrarium simulieren können. Prinzipiell sind diese sogenannten Light Cycle Units eine Kombination aus Timer und Dimmer und unserer Erfahrung nach durchaus praxistauglich. Die allmähliche Zunahme und Absenkung der Helligkeit im Terrarium dürfte durchaus einen positiven Effekt auf die Reptilien haben, denn wir Menschen sind es ja auch nicht unbedingt gewöhnt, dass die Sonne sich frühmorgens sozusagen per Knopfdruck einschaltet.

Besonders eingehen wollen wir an dieser Stelle noch auf die thermische Kontrolle über alle Arten von Wärmelampen im Terrarium, denn hier ist – im Gegensatz zu reinen Tageslichtlampen – zu viel wirklich sehr schnell zu viel und das geht auf Kosten des Wohlbefindens und der Gesundheit Ihrer Reptilien. Verwenden Sie also Keramikstrahler oder sonstige Lampen im Terrarium, die vor allem zur Produktion von Wärme verwendet werden, müssen Sie sich schon fast gezwungenermaßen mit der Kontrolle und Regelung der Temperatur befassen. Hier schafft im Terrarium einzig und alleine ein geeigneter Thermostat Abhilfe, der solche Heizstrahler bei Bedarf ein- oder ausschaltet. Sparen Sie hier bitte auf keinem Fall am falschen Ende, denn Sie setzen das Leben Ihrer Reptilien im Terrarium aufs Spiel! Sorgen Sie auch unbedingt dafür, dass überschüssige Wärme im Notfall schnell abgesaugt werden kann. Hierzu eignen sich am besten spezielle Terrarienlüfter. So sind Sie bestens vorbereitet, sollte es einmal zu einem Wärmestau in einem Terrarium kommen.

Noch ein Tipp von uns: Vieles im Leben und auch im Terrarium lässt sich verstärken, wenn man weiß, wie. Oft ist es nicht nötig die Zahl der Lampen im Terrarium zu erhöhen, um eine höhere Ausbeute an Licht zu erzielen. Reflektoren sind hier eine Lösung mit Sinn und Verstand und richtig mit den Lampen im Terrarium kombiniert, kann sich die Lichtausbeute und damit teilweise auch die Wärmeleistung um bis zu 40 % erhöhen lassen, abhängig davon, welche Art von Terrarienlampe Sie verwenden. Gerechnet auf eine mehrjährige Nutzung eines Terrariums, lohnt sich der Einsatz von Reflektoren im Terrarium auch finanziell fast immer, da sich die Anschaffungskosten schnell rechnen.