Frische Luft für gesunde Reptilien – Die optimale Belüftung im Terrarium

Terrarium: Königspython Killerbee

Einer der wirklich ungesunden Faktoren im Terrarium ist die bei vielen Terrarianeren zurecht gefürchtete Stauluft, die Reptilien auf Dauer ernsthaft krank werden lässt. Die natürliche Luftbewegung in der Atmosphäre sorgt dafür, dass den Reptilien solche Effekte in ihrer natürlichen Umgebung unbekannt sind und auch im heimischen Terrarium muss diese Stauluft durch eine ausreichende Luftzirkulation unterbunden werden, denn in einer solchen Atmosphäre wachsen im Terrarium schnell gefährliche Keime heran. Es kann Schimmel entstehen und unangenehme Gerüche, die sonst einfach zu vermeiden wären, werden dafür sorgen, dass die Familie vom neuen Hobby Terrarium im Sinne des Wortes schnell die Nase voll hat. Wichtiger und sehr viel schlimmer ist aber, dass eine unzureichende Belüftung Ihre Reptilien sehr schnell krank machen wird und deshalb muss im Terrarium immer auf einen ausreichenden Luftaustausch geachtet werden. Dabei ist das alles im Prinzip und erst recht im Terrarium sehr einfach, denn warme Luft hat die berechenbare Eigenschaft, nach oben zu steigen und sie tut das umso schneller, je größer der Temperaturunterschied ist. Da wir hier als Terrarianer davon ausgehen, dass die Luft in Ihrem heimischen Terrarium deutlich wärmer ist als diejenige in ihrem persönlichen Wohnbereich, sind die Bedingungen also gar nicht schlecht.

Wichtig für eine gute Luftzirkulation im Terrarium ist also zunächst, dass die warme, verbrauchte Luft aus dem Terrarium entweichen und neue, frische Luft in das Terrarium einströmen kann. Das bedingt natürlich, dass die – hoffentlich vorhandenen – Lüftungsschlitze an der Oberseite des Terrariums offen sind und die Luft ungestört nach oben ausströmen kann. Desweiteren muss frische Luft in das Terrarium nachströmen können, wozu geeignete Lochbleche oder Terrarienlüftungen an der unteren Front am Terrarium ein geeignetes Mittel sind. Schon bevor Sie das Terrarium kaufen, sollten Sie auf solche Details achten. Beim Eigenbau eines Terrariums ist die geeignete Belüftung und Entlüftung von Beginn an entsprechend mit einzuplanen. Das Terrarium sollte für eine optimale Belüftung möglichst frei im Raum stehen. Sollten Sie unbedingt am beliebten Konzept „Mein Terrarium ist eine Schrankwand“ festhalten wollen, müssen Sie andere Möglichkeiten auswählen, die Luftzirkulation im geeigneten Maße sicherzustellen. Ein automatischer Terrarienlüfter, der im Terraristik-Fachhandel erhältlich ist, kann hier genauso hilfreich sein wie eine angepasste Möbellüftung. Beachten Sie in jedem Fall dass sich Lüftungen bei mehreren Terrarien nicht direkt gegenüber liegen dürfen, da sonst die schlechte Luft von einem Terrarium ins nächste Terrarium wandert.

Sollte bei einem Terrarium der Deckel nicht über geeignete Luftschlitze verfügen, können diese ersatzweise auch durch passende Aufsätze aus Gaze ersetzt werden. Hier ist ein guter Luftabzug garantiert, allerdings geht durch solche offenen Lösungen auch eine Menge Wärme im Terrarium verloren, weshalb hier vor allem bei einem Terrarium, in dem ein hohes Wärmniveau herrschen muss, zwischen Wirtschaftlichkeit und Notwendigkeit abgewogen werden muss. Wichtig ist, dass die Qualität der Belüftung im Terrarium durchaus auch von der vorherrschenden Jahreszeit abhängt. Gerade im Winter kann Warmluft aus dem Terrarium sehr viel schneller abfließen als im Hochsommer, weil die niedrigere Raumtemperatur das Aufsteigen der warmen Lust fördert. Entweicht dem Terrarium auf diesem Weg zu viel Wärme, müssen die Lüftungsschlitze notfalls verkleinert werden, um zu starken Wärmeverlust im vorzubeugen. Hier reicht oft das einfache Abkleben einzelner Schlitze mit Tesafilm aus.

Automatische Terrarienlüfter werden ebenfalls häufig eingesetzt. Einmal richtig im Terrarium montiert, kann ein solcher automatischer Terrarienlüfter dafür sorgen, dass eine optimale Abfuhr der verbrauchten Luft stattfindet und gleichzeitig die Temperatur im Terrarium geregelt wird, da ein solcher automatischer Terrarienlüfter in den meisten Fällen über eine temperaturgesteuerte Drehzahlregelung verfügt. High-Tech für das heimische Terrarium also, aber in diesem Fall kaum überflüssiger Natur. Wichtig ist in jedem Fall, dass alle Heizelemente im Terrarium sich in einem entsprechenden Abstand zu allen Lüftungsflächen befinden, da ansonsten der zuvor schon erklärte Temperaturgradient im Terrarium gestört wird.

Was für die Regelung der unterschiedlichen Tag- und Nachtbedingungen gilt, das ist analog auch auf die Simulation verschiedener Jahreszeiten im Terrarium zu übertragen. Logisch ist, dass die Temperaturen im Winter – und das meint den Winter in den natürlichen Habitaten der Reptilien – niedriger liegen als im Sommer, was banal klingen mag, was aber trotzdem einen entscheidenden Eingriff in die Temperaturregelung im Terrarium bedeutet. Denn: Wichtig ist die Temperaturdifferenz, die im Winter sehr viel deutlicher ausfällt als im Sommer und auch das muss bei der Temperaturregelung im Terrarium bedacht werden. Auch in den Wintermonaten brauchen die Reptilien im Terrarium ihre Sonnenstunden, um sich entsprechend aufwärmen zu können. Das muss bei der Temperatursteuerung im Terrarium grundsätzlich bedacht werden. Besonderes Augenmerk ist auf die Temperaturregelung zu legen, wenn Sie Reptilien im Terrarium halten, die tatsächlich überwintert werden müssen, solche Arten von Reptilien nämlich, die den Winter in einer Kältestarre verbringen.

Wird ein manueller Terrarienlüfter eingesetzt, dessen Drehzahl nicht abhängig von der Temperatur im Terrarium gesteuert wird, kann dieser ebenfalls über ein normales Thermostat im Terrarium gesteuert werden oder aber, wenn vor allem auf eine nicht zu hohe Luftfeuchte im Terrarium geachtet werden muss, über einen Hygrostat. Achten Sie immer und in jedem Fall darauf, dass keine Zugluft in das Terrarium geraten kann. Die beste Belüftung im Terrarium nützt Ihnen wenig, wenn diese von einem ungewollten Luftzug gestört wird. Reptilien reagieren auf Zugluft extrem empfindlich und können diesem für sie unnatürlichen Phänomen nicht begegnen und sich auch nicht davor schützen. Zugluft sorgt sehr schnell für schwere Erkrankungen Ihrer Reptilien – also lassen Sie hier Vorsicht walten.