Geburtshelfer im Terrarium – Wie man einen Inkubator richtig einsetzt

Terrarium: Königspython Killerbee

Natürlich gehört das Thema „Inkubator“ zu den strittigen im Terraristikbereich und ob man sich bei Geburten im Terrarium nun auf die Reptilienmama oder einen Inkubator verlässt, das muss letztlich jeder Terrarienfreund für sich selbst entscheiden. Fakt ist, dass Reptilien nun einmal keine Säugetiere sind und ihrem Nachwuchs das Leben auf andere Weise schenken. Natürlich spielt auch bei den Reptilien in unserem Terrarium zum Teil die Brutpflege eine Rolle, aber generell ist sie anders zu gewichten, als wir das von vielen anderen Tierarten gewöhnt sind. Die Erfahrung bei der Aufzucht von jungen Reptilien im heimischen Terrarium zeigt uns in der Praxis häufig, dass sowohl für das Muttertier als auch für die Jungen durchaus Vorteile durch eine Geburt im Inkubator entstehen. Häufig ist es so, dass eine Geburt für beide „Parteien“ mit erheblichem Stress verbunden ist und dass Junge, die im Terrarium natürlich zur Welt gebracht werden, sehr viel später mit dem Fressen anfangen und folglich auch eine langsamere Entwicklung durchlaufen. Natürlich lässt sich das nicht pauschal auf jede Reptilienart übertragen und deshalb sind wir hier mit pauschalen Ratschlägen entsprechend vorsichtig, aber: Wenn Sie sich dazu entschieden haben, den Inkubator im Terrarium zu verwenden, dann sollten Sie bestimmte Regeln einhalten, damit dem Abenteuer „Eigene Nachzuchten“ kein schnelles Ende beschert ist.

Das große A und das ebenso große O bei der Geburt von Reptilien im Inkubator sind – Sie hatten es schon geahnt – Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Was im Terrarium gilt, das gilt eben auch für den Inkubator und hier sogar ganz besonders, denn Reptilieneier reagieren unglaublich empfindlich auf jegliche Schwankung. Während die Temperatur über ein entsprechendes Thermostat am Inkubator gesteuert wird, ist es für die korrekte Luftfeuchtigkeit notwendig, diese über das Substrat zu regeln und regelmäßig zu kontrollieren. Ein geeignetes Brutsubstrat wie z. B. Vermiculite ist hervorragend dazu geeignet, Feuchtigkeit zu binden und diese im Inkubator gleichmäßig abzugeben. Die Reptilieneier werden dazu im Inkubator behutsam in Vermiculite gebettet, bzw. leicht in das Substrat eingegraben. Auf gar keinen Fall greifen Sie bei der Wahl des richtigen Brutkastens zu einem Billig-Inkubator. Diese Geräte sind sehr unzuverlässig, bieten in den meisten Fällen eine mangelhafte Temperaturregelung und leiden häufig unter elementaren Verarbeitungsmängeln. Ein einziger Fehler im Inkubator und die Reptilieneier sind definitiv verloren. Deshalb gibt es einige Spötter, die gerne behaupten, dass man statt eines billigen Inkubators auch gleich die heimische Mikrowelle nehmen kann.

Ein guter Inkubator hat – neben zuverlässiger Technik – oft den Vorteil einer wesentlich besseren Ausstattung. So kann man oft für einen geringen Aufpreis an einen Inkubator kommen, der z. B. so gebaut ist, dass man ihm Flüssigkeit direkt zuführen kann, was die ständige Kontrolle und das Nachwässern des Brutsubstrats im Inkubator entfallen lässt. Wärme wird im Inkubator mittels Heizelementen erzeugt, teure Ausführungen verwenden hierzu häufig Umlufttechnologie, bieten aber auch den Vorteil, dass der Inkubator bei der Bruttemperatur aufs Komma genau geregelt werden kann.

Natürlich gibt es generell die Möglichkeit, einen Inkubator selbst zu bauen, allerdings gehört hierzu – neben handwerklichem Geschick – ein Mindestmaß an überlegter Planung, bevor die erste Lage Reptilieneier im Handumdrehen in ein Häufchen Asche verwandelt wird. Will man einen Inkubator tatsächlich selbst bauen, dann sollte zunächst ein geeignetes Gehäuse gefunden werden, das alle Ansprüche an einen Inkubator erfüllt. Durch optimale Montage von Heizmatten oder Heizkabeln, kann der Innenraum auf die entsprechenden Temperaturen gebracht werden, ein guter PC Lüfter in Zusammenarbeit mit einem zuverlässigen Thermostat sorgt für die notwendige Temperaturregelung im Inkubator Marke Eigenbau. Das Ganze muss natürlich stabil und funktionell gebaut sein, denn der Inkubator soll ja kein Grillofen werden. Aus diesem Grund darf in einem selbstgebauten Inkubator auf keinen Fall ein billiger Thermostat verwendet werden, denn Fehler bei der Temperatur machen jeden Brutversuch umgehend zunichte. Das Problem einer solchen Inkubator Konstruktion besteht zusätzlich darin, dass es kaum zu umgehen ist, die Wärmequelle über den Reptilieneiern anzubringen, was die Austrocknung vorantreiben wird. Hier kann es helfen, die Reptilieneier von vorneherein in geeigneten Eibehältern unterzubringen, damit sie vor der direkten Wärme geschützt sind. Dafür werden gerne Heimchendosen oder andere Kunststoffdosen verwendet. Im Notfall nehmen Sie einfach Muttis Tupperdose für das Pausenbrot! Davon abgesehen, gilt der generelle Tipp, dass ein Inkubator grundsätzlich an einem Ort aufgestellt werden sollte, der keinen Temperaturschwankungen und keinerlei Zugluft ausgesetzt ist. Wir wünschen Ihnen an dieser Stelle fröhliches und erfolgreiches Brüten. Die eigene Nachzucht von Reptilien gehört sicher zu den Höhepunkten der Terraristik!

Ein guter Inkubator muss nicht teuer sein. Günstiges Terraristikzubehör und freundliche Beratung finden Sie hier immer. Einfach ausprobieren und gutes Zubehör für das Terrarium zu Niedrigpreisen kaufen.